Zwangserkrankung (OCD)
Obsessive-compulsive disorder (OCD)
Below is a German translation of our information resource on obsessive-compulsive disorder (OCD). You can also read our other German translations.
Haftungsausschluss
Bevor Sie dies lesen, lesen Sie bitte unseren Haftungsausschluss.
?Er ist ein besessener Fu?ballfan.¡°
?Sie ist von Schuhen besessen.¡°
?Er ist ein notorischer L¨¹gner.¡°
Wir verwenden diese Ausdr¨¹cke, um Menschen zu beschreiben, die viel ¨¹ber etwas nachdenken oder etwas immer wieder tun, auch wenn andere keinen Grund daf¨¹r erkennen k?nnen. In der Regel ist das kein Problem und kann in manchen Branchen sogar hilfreich sein.
Manche Menschen haben jedoch wiederholt be?ngstigende Gedanken oder versp¨¹ren den Drang, die gleichen Dinge wieder und wieder zu tun. Das kann dazu f¨¹hren, dass es Ihr Leben beherrscht, Sie davon abh?lt, Dinge zu genie?en, und Sie sogar davon abh?lt, Dinge zu tun, die Sie tun m¨¹ssten.
Also wenn:
- Ihnen schreckliche Gedanken in den Sinn kommen, obwohl Sie sich bem¨¹hen, diese zu verdr?ngen
oder
- Sie das Bed¨¹rfnis versp¨¹ren, Dinge zu ber¨¹hren, zu z?hlen oder gleiche Handlungen wie st?ndiges Waschen zu wiederholen,
k?nnte es sein, dass Sie an einer Zwangserkrankung leiden.
Diese Brosch¨¹re richtet sich an alle, die Probleme mit Obsessionen oder Zw?ngen haben. Wir hoffen, dass sie auch f¨¹r Familienangeh?rige und Freunde hilfreich sein wird ¨C und f¨¹r alle anderen, die sich ¨¹ber Zwangserkrankungen informieren m?chten.
Es wird beschrieben, wie es ist, an Zwangserkrankungen zu leiden, welche Hilfen es gibt und wie gut sie funktionieren, wie man sich selbst helfen kann und wie man jemandem helfen kann, der depressiv ist. Es werden auch einige Dinge erw?hnt, die wir nicht ¨¹ber Zwangserkrankungen wissen. Am Ende der Brosch¨¹re befindet sich eine Liste mit weiteren Informationsquellen und Verweisen auf die Forschungsergebnisse, auf denen diese Brosch¨¹re basiert.
Wie ist es, an Zwangserkrankungen zu leiden?
Die Komponenten von Zwangserkrankungen
Zwangserkrankungen haben drei wesentliche Komponenten.
- Obsessionen: Die Gedanken, die Sie ?ngstlich machen.
- Gef¨¹hle: Die Angstzust?nde, die Sie empfinden.
- Zw?nge: Die Dinge, die Sie tun, um Ihre Angstzust?nde zu lindern.
Schauen wir uns diese im Detail an.
Obsessionen: Die Gedanken, die Sie ?ngstlich machen.
?Ich f¨¹rchte, dass ich meiner kleinen Tochter etwas antun werde. Ich wei?, dass ich das nicht will, aber mir gehen st?ndig schlimme Gedanken durch den Kopf. Ich stelle mir vor, wie ich die Kontrolle verliere und mit einem Messer auf sie einsteche. Die einzige M?glichkeit, diese Vorstellungen loszuwerden, besteht darin, ein Gebet zu sprechen und dann einen guten Gedanken zu haben, wie beispielsweise ?Ich wei?, dass ich sie sehr liebe¡°. Danach f¨¹hle ich mich normalerweise etwas besser, bis mir das n?chste Mal diese schrecklichen Bilder in den Sinn kommen. Ich habe alle scharfen Gegenst?nde und Messer versteckt, die sich in meinem Haus befinden. Ich denke mir: ?Du musst eine schreckliche Mutter sein, um so zu denken. Ich glaube, ich werde verr¨¹ckt.¡° ¨C Dawn
- Gedanken ¨C einzelne W?rter, kurze S?tze oder Reime, die unangenehm, schockierend oder schm?hend sind. Sie versuchen, nicht an sie zu denken, aber sie lassen sich nicht vertreiben. Sie machen sich Sorgen, dass Sie kontaminiert werden k?nnten (durch Keime, Schmutz oder Krankheiten) oder dass jemand zu Schaden kommen k?nnte, weil Sie unvorsichtig gewesen sind.
- Bilder in Ihrem Kopf ¨C Sie sehen Ihre Familie tot oder sehen sich selbst, wie Sie etwas Gewaltt?tiges oder Sexuelles tun, das v?llig untypisch ist ¨C jemanden erstechen oder misshandeln oder untreu sein. Solche Gedanken k?nnen sehr beunruhigend sein, f¨¹r den Betroffenen, seine Familie und sogar f¨¹r Fachleute. Wir wissen jedoch, dass Menschen mit Obsessionen diesen Gedanken nicht nachgehen, obwohl sie bef¨¹rchten, dies zu tun. Eine Person, die an einer Zwangserkrankung leidet, ist nicht st?rker gef?hrdet, Schaden anzurichten, als jeder andere Mensch in der Gesellschaft. Sollten Sie dennoch solche Gedanken haben, ist es am besten, wenn Sie sich an einen Therapeuten f¨¹r psychische Gesundheit wenden, welcher ¨¹ber spezielle Erfahrungen in der Behandlung von Zwangserkrankungen verf¨¹gt.
- Zweifel ¨C Sie fragen sich stundenlang, ob Sie einen Unfall verursacht oder jemandem Ungl¨¹ck zugef¨¹gt haben k?nnten. M?glicherweise machen Sie sich Sorgen, dass Sie jemanden mit Ihrem Auto ¨¹berfahren haben oder dass Sie Ihre T¨¹ren und Fenster unverschlossen gelassen haben.
- ³Ò°ù¨¹²ú±ð±ô²Ô ¨C Sie streiten endlos mit sich selbst dar¨¹ber, ob Sie dieses oder jenes tun sollen, sodass Sie die einfachste Entscheidung nicht treffen k?nnen.
- Perfektionismus ¨C Sie st?ren sich daran, wenn die Dinge nicht genau in der richtigen Reihenfolge, nicht gleichm??ig oder nicht an der richtigen Stelle sind, in einer Weise, wie es andere Menschen nicht tun. Zum Beispiel, wenn µþ¨¹³¦³ó±ð°ù in einem µþ¨¹³¦³ó±ð°ùregal nicht exakt angeordnet sind.
Gef¨¹hle: Die Angstzust?nde, die Sie empfinden.
?Ich verbringe den ganzen Tag damit, mich zu vergewissern, dass nichts schief gehen kann. Ich brauche eine Stunde, um morgens aus dem Haus zu gehen, weil ich nie sicher bin, dass ich alle elektrischen Ger?te wie etwa den Herd ausgeschaltet und alle Fenster verriegelt habe. Dann pr¨¹fe ich f¨¹nfmal, ob der Gasofen aus ist, aber wenn es sich nicht richtig anf¨¹hlt, muss ich das Ganze noch einmal machen. Schlussendlich bitte ich meinen Partner, das Ganze doch noch einmal f¨¹r mich zu ¨¹berpr¨¹fen. Bei der Arbeit bin ich immer im R¨¹ckstand, weil ich alles mehrmals durchsehe, f¨¹r den Fall, dass ich einen Fehler gemacht habe. Wenn ich nicht nachsehe, bin ich so beunruhigt, dass ich es nicht ertragen kann. Ich wei?, es ist l?cherlich, aber ich glaube, wenn etwas Schreckliches passieren w¨¹rde, w?re ich daran schuld.¡° ¨C John
- Sie f¨¹hlen sich angespannt, besorgt, ?ngstlich, schuldig, angewidert oder deprimiert.
- Wenn Sie Ihre Zwangshandlungen oder Rituale ²¹³Ü²õ´Ú¨¹³ó°ù±ð²Ô, f¨¹hlen Sie sich besser ¨C aber das h?lt nicht lange an.
Zw?nge: Die Dinge, die Sie tun, um Ihre Angstzust?nde zu lindern.
?Ich habe Angst, mich bei anderen Menschen anzustecken. Ich verbringe Stunden damit, alle Oberfl?chen in meinem Haus zu reinigen, um die Keime zu beseitigen, und wasche mir jeden Tag mehrmals die H?nde. Ich versuche, wenn m?glich, nicht aus dem Haus zu gehen. Wenn mein Mann und meine Kinder nach Hause kommen, frage ich sie sehr genau, wo sie gewesen sind, f¨¹r den Fall, dass sie an einem gef?hrlichen Ort waren, etwa in einem Krankenhaus. Ich sorge auch daf¨¹r, dass sie alle ihre Kleider ausziehen und sich gr¨¹ndlich waschen. Ein Teil von mir wei?, dass diese ?ngste albern sind. Meine Familie hat es satt, aber es dauert schon so lange, dass ich nicht mehr aufh?ren kann.¡° ¨C Liz
- Korrektur zwanghafter Gedanken ¨C Sie haben alternative ?neutralisierende¡° Gedanken wie Z?hlen, Beten oder das wiederholte Aussprechen eines bestimmten Wortes. Es ist, als ob dadurch schlimme Dinge verhindert werden. Es kann zudem eine M?glichkeit sein, unangenehme Gedanken oder Bilder loszuwerden, die Sie belasten.
- Rituale ¨C Sie waschen sich h?ufig die H?nde, erledigen Dinge sehr langsam und sorgf?ltig, ordnen vielleicht Gegenst?nde oder T?tigkeiten auf eine bestimmte Weise. Das alles kann so viel Zeit in Anspruch nehmen, dass es ewig dauert, irgendwo hinzugehen oder etwas Sinnvolles zu tun.
- Kontrolle ¨C Ihres K?rpers auf Verunreinigung, ob Ger?te ausgeschaltet sind, ob das Haus verschlossen ist oder ob Ihre Fahrtroute sicher ist.
- Vermeidung ¨C von allem, was an besorgniserregende Gedanken erinnert. Sie vermeiden es, bestimmte Gegenst?nde zu ber¨¹hren, an bestimmte Orte zu gehen, Risiken einzugehen oder Verantwortung zu ¨¹bernehmen. M?glicherweise meiden Sie beispielsweise die K¨¹che, weil Sie wissen, dass es dort scharfe Messer gibt.
- Horten ¨C von nutzlosen und abgenutzten Besitzt¨¹mern. Sie k?nnen einfach nichts wegwerfen.
- ¸é¨¹³¦°ì±¹±ð°ù²õ¾±³¦³ó±ð°ù³Ü²Ô²µ ¨C Sie bitten andere immer wieder, Ihnen zu sagen, dass alles in Ordnung ist.
Wie verbreitet sind Zwangserkrankungen?
Etwa 1 von 50 Menschen leidet irgendwann in seinem Leben an einer Zwangserkrankung, M?nner und Frauen gleicherma?en. Das sind ¨¹ber 1 Million Menschen im Vereinigten K?nigreich.
Zu den ber¨¹hmten Betroffenen geh?ren beispielsweise der Biologe Charles Darwin, die bahnbrechende Krankenschwester Florence Nightingale, die Schauspielerin Cameron Diaz und der Fu?ballspieler David Beckham.
Wenn Sie ,zwanghaft' spielen, essen oder trinken, haben Sie dann eine Zwangserkrankung?
Nein. Die Begriffe ?zwanghaft¡° und ?obsessiv¡° werden manchmal verwendet, um Menschen zu beschreiben, die spielen, Alkohol trinken, einkaufen, Drogen nehmen ¨C oder sogar zu viel Sport treiben.
Allerdings k?nnen diese Verhaltensweisen auch angenehm sein. Zw?nge in Zwangserkrankungen bereiten nie Freude ¨C sie werden immer als unangenehmes Verlangen oder als Belastung empfunden.
Wie schlimm k?nnen Zwangserkrankungen werden?
Das ist sehr unterschiedlich, aber Arbeit, Beziehungen und Familienleben sind allesamt produktiver und zufriedenstellender, wenn Sie nicht st?ndig mit Zwangsneurosen zu k?mpfen haben.
Schwere Zwangserkrankungen k?nnen es unm?glich machen, regelm??ig zu arbeiten, am Familienleben teilzunehmen ¨C oder sogar mit der Familie auszukommen.
Insbesondere k?nnte Ihre Familie m?glicherweise ver?rgert reagieren, wenn Sie versuchen, sie in Ihre Rituale einzubeziehen.
Verlieren Menschen mit Zwangserkrankungen die Kontrolle?
Nein ¨C Menschen, die an Zwangserkrankungen leiden, verlieren nicht die Kontrolle, auch wenn sie sich oft gro?e Sorgen dar¨¹ber machen. M?glicherweise fragen sie sich sogar, ob sie ?verr¨¹ckt werden¡° oder ?durchdrehen¡°. Sie sch?men sich oft daf¨¹r, wie sie sich verhalten, und versuchen, es zu verbergen, obwohl es nicht ihre Schuld ist.
Obwohl Sie sich m?glicherweise Sorgen machen, dass Sie die Kontrolle verlieren k?nnten, wissen wir, dass dies ?u?erst selten vorkommt.
Welche Erkrankungen ?hneln Zwangsneurosen?
Es gibt eine Reihe anderer Erkrankungen, die sich m?glicherweise mit Zwangsneurosen ¨¹berschneiden oder andere ?hnlichkeiten aufweisen.
- K?rperdysmorphe St?rung oder ?das Leiden an eingebildeter H?sslichkeit¡°. Sie sind der ?berzeugung, dass ein Teil Ihres Gesichts oder K?rpers die falsche Form hat, und verbringen Stunden vor dem Spiegel, um dies zu ¨¹berpr¨¹fen und zu kaschieren. M?glicherweise gehen Sie sogar nicht mehr in die ?ffentlichkeit.
- Trichotillomanie ¨C der Drang, sich die Haare oder Augenbrauen auszurei?en.
- Krankheitsangstst?rung (Hypochondrie) ¨C die Angst, an einer schweren k?rperlichen Krankheit zu leiden, wie beispielsweise an Krebs.
- Menschen, die am Tourette-Syndrom leiden (bei dem die Betroffenen pl?tzlich schreien oder unkontrolliert zusammenzucken), leiden h?ufig auch unter Zwangserkrankungen.
- Kinder und Erwachsene mit einigen Formen von Autismus, wie etwa dem Asperger-Syndrom, k?nnen den Anschein einer Zwangserkrankung erwecken, weil sie es m?gen, dass die Dinge immer gleich sind, und es m?glicherweise m?gen, die gleichen Dinge immer wieder zu tun.
Wann beginnt eine Zwangserkrankung?
Viele Kinder leiden unter leichten Zw?ngen. Vielleicht ordnen sie ihr Spielzeug sehr genau oder vermeiden es, auf Risse im B¨¹rgersteig zu treten. Das verschwindet in der Regel, wenn sie ?lter werden.
Zwangserkrankungen bei Erwachsenen beginnen in der Regel im Teenageralter oder in den fr¨¹hen Zwanzigern. Symptome k?nnen mit der Zeit kommen und gehen, aber Betroffene suchen oft erst dann Hilfe, wenn sie schon seit vielen Jahren an einer Zwangserkrankung leiden.
Wie sind die Aussichten ohne Hilfe oder Behandlung?
Symptome von Zwangserkrankungen verbessern sich m?glicherweise oder verschwinden eine Zeit lang, kehren jedoch h?ufig zur¨¹ck. Bei manchen Menschen verschlimmern sich die Symptome langsam, w?hrend bei anderen die Symptome schlimmer werden, wenn sie gestresst oder deprimiert sind.
Eine Behandlung hilft in der Regel.
Was sind die Ursachen von Zwangserkrankungen?
Es gibt viele Faktoren, welche die Entwicklung von Zwangserkrankungen beeinflussen.
- Gene ¨C Zwangserkrankungen sind komplexe St?rungen. Studien haben gezeigt, dass es verschiedene genetische Risikofaktoren f¨¹r die Entwicklung von Zwangserkrankungen gibt. Menschen, die einen Verwandten haben, der an einer Zwangserkrankung leidet, haben ein h?heres Risiko, selbst an einer Zwangsneurose zu erkranken, als Menschen, ohne einen solchen Verwandten.
- Stress ¨C Stressige Lebensereignisse sind in etwa ein bis zwei von drei F?llen der Ausl?ser.
- Ver?nderungen im Leben ¨C Zeiten, in denen jemand pl?tzlich mehr Verantwortung ¨¹bernehmen muss, beispielsweise in der Pubert?t, bei der Geburt eines Kindes oder bei einem neuen Job.
- Hirnver?nderungen ¨C Es ist nicht bekannt, ob dies eine Ursache oder die Folge von Zwangserkrankungen ist, aber wenn die Symptome l?nger als eine kurze Zeit andauern, vermuten Forscher, dass sich die Funktionsweise der Chemikalie Serotonin (auch bekannt als 5HT) im Gehirn ver?ndert hat.
- Pers?nlichkeit ¨C Wenn Sie ein ordentlicher, akribischer, methodischer Mensch mit hohen Anspr¨¹chen sind, neigen Sie m?glicherweise eher zu einer Zwangserkrankung. Diese Eigenschaften sind in der Regel hilfreich, k?nnen sich jedoch in eine Zwangserkrankung entwickeln, wenn sie zu extrem werden.
- Denkweisen ¨C Nahezu jeder von uns hat manchmal seltsame oder be?ngstigende Gedanken oder Bilder im Kopf: ?Was w?re, wenn ich vor das Auto gelaufen w?re?¡° oder ?Ich k?nnte meinem Kind etwas antun.¡° Die meisten von uns verwerfen diese Vorstellungen schnell und machen mit ihrem Leben weiter. Aber wenn Sie ein besonders hohes Ma? an Moral und Verantwortung haben, empfinden Sie es vielleicht als schrecklich, diese Gedanken ¨¹berhaupt zu haben. Daher ist es wahrscheinlicher, dass Sie darauf achten, ob sie wiederkommen ¨C und das erh?ht die Wahrscheinlichkeit, dass sie es tun.
Hilfe finden
Wie kann ich mir selbst helfen?
Hier sind einige Dinge, die Sie selbst tun k?nnen und die anderen Menschen mit Zwangserkrankung geholfen haben.
- Denken Sie daran ¨C es ist nicht Ihre Schuld und Sie ?verlieren nicht den Verstand¡°.
- Setzen Sie sich mit Ihren problematischen Gedanken auseinander. Das klingt seltsam, ist aber eine M?glichkeit, mehr Kontrolle ¨¹ber sie zu bekommen. Sie k?nnen sie aufzeichnen und sich wieder anh?ren, oder sie aufschreiben und nachlesen. Sie sollten dies etwa eine halbe Stunde pro Tag regelm??ig tun, bis Ihre Angstzust?nde nachlassen.
- Widerstehen Sie dem zwanghaften Verhalten, aber nicht dem zwanghaften Gedanken.
- Konsumieren Sie keinen Alkohol oder Drogen, um Ihre Angstzust?nde zu kontrollieren.
- Wenn Ihre Gedanken mit Sorgen ¨¹ber Ihren Glauben oder Ihre Religion verbunden sind, kann es manchmal hilfreich sein, mit einem religi?sen F¨¹hrer zu sprechen, um herauszufinden, ob es sich um ein Problem mit Zwangserkrankung handelt.
- Wenden Sie sich an eine der Selbsthilfegruppen oder Webseiten, die am Ende dieser Brosch¨¹re aufgef¨¹hrt sind.
- Versuchen Sie es mit einem Selbsthilfebuch, z. B. einem der am Ende dieser Brosch¨¹re aufgef¨¹hrten µþ¨¹³¦³ó±ð°ù.
Weniger hilfreiche Verhaltensweisen
?berraschenderweise k?nnen einige der Ma?nahmen, mit denen Sie sich selbst helfen, den Prozess tats?chlich in Gang halten:
- Der Versuch, unangenehme Gedanken zu verdr?ngen, f¨¹hrt in der Regel nur dazu, dass die Gedanken wiederkehren. Versuchen Sie zum Beispiel, in der n?chsten Minute nicht an einen rosa Elefanten zu denken ¨C es wird Ihnen wahrscheinlich schwerfallen, an etwas anderes zu denken.
- ?Sichere¡° oder ?korrigierende¡° Denkweisen. Sie verbringen zum Beispiel Zeit damit, einen st?renden Gedanken durch einen anderen Gedanken (etwa das Z?hlen bis zehn) oder ein anderes Bild (etwa, dass ein Mensch lebt und gesund ist) zu korrigieren.
- Rituale, Kontrollieren, Vermeiden und Beruhigen werden Ihnen f¨¹r eine kurze Zeit die Angst nehmen, vor allem, wenn Sie das Gef¨¹hl haben, dass dadurch etwas Schreckliches verhindert werden kann. Allerdings best?rken Sie jedes Mal, wenn Sie diese Ma?nahmen ergreifen, Ihren Glauben daran, dass sie schlimme Dinge verhindern. Dadurch f¨¹hlen Sie sich noch mehr unter Druck gesetzt, sie zu tun... und so weiter.
Welche Hilfe kann ich erhalten?
Es gibt verschiedene Therapien und andere Arten von Hilfe f¨¹r Menschen die unter Zwangserkrankungen leiden.
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
Dabei handelt es sich um eine Behandlung, die Ihnen hilft, Ihre Denk- und Verhaltensweisen zu ?ndern, damit Sie sich besser f¨¹hlen und Ihr Leben wieder in die Hand nehmen k?nnen.
Es gibt zwei Arten von kognitiver Verhaltenstherapie, die zur Behandlung von Zwangserkrankungen eingesetzt werden: Exposition und Reaktionspr?vention (ERP) und kognitive Therapie (KT).
Exposition und Reaktionspr?vention (ERP)
Auf diese Weise wird verhindert, dass sich zwanghafte Verhaltensweisen und ?ngste gegenseitig verst?rken. Wir wissen, dass sich der Mensch, wenn er lange genug in einer stressigen Situation verweilt, allm?hlich daran gew?hnt und die Angstzust?nde abnehmen. Sie stellen sich also allm?hlich der Situation, vor der Sie sich f¨¹rchten (Belastung), unterlassen es aber, Ihre ¨¹blichen zwanghaften Rituale wie ?berpr¨¹fen oder Putzen auszuf¨¹hren (Reaktionsvermeidung), und warten, bis Ihre Angstzust?nde verschwinden.
In der Regel ist es besser, kleine Schritte zu unternehmen:
- Erstellen Sie eine Liste mit all den Dingen, die Sie im Moment f¨¹rchten oder vermeiden.
- Setzen Sie die Situationen oder Gedanken, die Sie am wenigsten f¨¹rchten, ganz unten auf die Liste, die schlimmsten ganz oben.
- Beginnen Sie dann unten und arbeiten Sie sich nach oben vor, indem Sie eine Aufgabe nach der anderen angehen. Gehen Sie nicht zur n?chsten Stufe ¨¹ber, bevor Sie die vorherige ¨¹berwunden haben.
Dies funktioniert am besten, wenn Sie es oft ¨¹ben, mehrmals t?glich, mindestens ein bis zwei Wochen lang. Jedes Mal machen Sie es so lange, bis Ihre Angstzust?nde auf weniger als die H?lfte des schlimmsten Wertes gesunken sind. Das kann anfangs m?glicherweise zwischen 10 und 90 Minuten dauern. Es kann hilfreich sein, alle 5 Minuten aufzuschreiben, wie ?ngstlich Sie sind, zum Beispiel von 0 (keine Angst) bis 10 (extreme Angst). Sie werden sehen, wie Ihre Angstzust?nde steigen und dann wieder sinken.
M?glicherweise ¨¹ben Sie einige der Schritte mit Ihrem Therapeuten, aber die meiste Zeit werden Sie die Schritte allein durchf¨¹hren, in einem Tempo, mit dem Sie sich wohlf¨¹hlen. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Sie nicht alle Ihre Angstzust?nde loswerden m¨¹ssen, sondern nur so viel, dass Sie besser mit ihnen umgehen k?nnen. Seien Sie sich bewusst, dass Ihre Angstzust?nde:
- zwar unangenehm sind, Ihnen aber keinen Schaden zuf¨¹gen,
- irgendwann verschwinden werden,
- bei regelm??iger ?bung leichter zu bew?ltigen sein werden.
Es gibt im Wesentlichen zwei M?glichkeiten, ERP auszuprobieren:
- Gef¨¹hrte Selbsthilfe ¨C Sie folgen der Anleitung in einem Buch oder auf einer DVD oder nutzen ein Softwareprogramm auf einem Computer, Tablet oder einer Smartphone-App. Zudem haben Sie gelegentlich Kontakt zu einer Fachkraft, die Sie ber?t und unterst¨¹tzt. Dieser Ansatz kann geeignet sein, wenn Ihre Zwangserkrankung leicht ausgepr?gt ist und Sie sich zutrauen, M?glichkeiten zur Selbsthilfe auszuprobieren.
- Direkter regelm??iger Kontakt mit einer Fachkraft, allein oder in einer Gruppe ¨C dies kann von Angesicht zu Angesicht, per Telefon oder per Videoverbindung erfolgen. In der Regel finden die Sitzungen zun?chst alle ein bis zwei Wochen statt und dauern normalerweise jeweils 45 bis 60 Minuten. F¨¹r den Anfang werden bis zu zehn Stunden Kontakt empfohlen, aber m?glicherweise ben?tigen Sie mehr.
Hier ist ein Beispiel:
John konnte das Haus nicht jeden Tag p¨¹nktlich verlassen, um zur Arbeit zu gehen, weil er so viele Dinge im Haus ¨¹berpr¨¹fen musste. Er bef¨¹rchtete, dass das Haus abbrennen k?nnte oder dass bei ihm eingebrochen werden k?nnte, wenn er bestimmte Dinge nicht f¨¹nfmal ¨¹berpr¨¹ft h?tte. Er erstellte eine Liste der zu ¨¹berpr¨¹fenden Punkte, wobei er mit den am leichtesten zu bew?ltigenden begann. Die Liste sah folgenderma?en aus:
- Der Herd (am wenigsten gef¨¹rchtet)
- Der Wasserkocher
- Der Gasherd
- Die Fenster
- Die T¨¹ren (am meisten gef¨¹rchtet)
Er begann mit dem Herd, da dies sein am wenigsten gef¨¹rchtetes Objekt war. Statt mehrmals zu kontrollieren, dass der Herd aus war, ¨¹berpr¨¹fte er ihn nur einmal (Exposition). Zun?chst war er sehr ?ngstlich. Er hielt sich davon ab, den Herd erneut zu ¨¹berpr¨¹fen. Er verpflichtete sich, seine Frau nicht mehr zu bitten, alles f¨¹r ihn noch einmal zu kontrollieren und bat sie nicht um ¸é¨¹³¦°ì±¹±ð°ù²õ¾±³¦³ó±ð°ù³Ü²Ô²µ, dass das Haus sicher war (Reaktionsverhinderung). In den n?chsten zwei Wochen nahm seine Angst allm?hlich ab.
Dann ging er zum zweiten Schritt (dem Wasserkocher) ¨¹ber und so weiter. Schlie?lich war er in der Lage, das Haus ohne eines seiner Kontrollrituale zu verlassen. Jetzt konnte er p¨¹nktlich zur Arbeit kommen.
Wirksamkeit
Etwa 3 von 4 Personen, die die ERP-Therapie abschlie?en, profitieren sehr davon. Ungef?hr 1 von 5 Personen, bei denen eine Besserung eintritt, wird in Zukunft Symptome entwickeln und eine zus?tzliche Behandlung ben?tigen. Allerdings weigert sich etwa 1 von 4 Menschen, ERP auszuprobieren, oder schlie?t die Behandlung nicht ab. Sie sind m?glicherweise zu ?ngstlich oder f¨¹hlen sich zu ¨¹berfordert.
Kognitive Therapie (KT)
Die kognitive Therapie ist eine psychologische Therapie, die Sie dabei unterst¨¹tzt, Ihre Reaktion auf die Gedanken zu ?ndern, anstatt zu versuchen, sie loszuwerden. Dies kann hilfreich sein, wenn Sie beunruhigende zwanghafte Gedanken haben, aber keine Rituale oder Handlungen durchf¨¹hren, um sich besser zu f¨¹hlen. Sie kann zudem mit der Expositionsbehandlung (ERP) kombiniert werden, um die Bew?ltigung einer Zwangserkrankung zu unterst¨¹tzen.
Kognitive Therapie hilft Ihnen dabei:
Schluss mit dem Kampf gegen die Gedanken
Wir alle haben manchmal eigenartige Gedanken, aber das ist alles, was sie sind. Sie bedeuten nicht, dass man ein schlechter Mensch ist oder dass schlimme Dinge passieren werden ¨C und der Versuch, solche Gedanken loszuwerden, funktioniert einfach nicht. Kognitive Therapie kann Ihnen helfen, sich besser, sogar entspannt, zu f¨¹hlen, w?hrend Sie diese Gedanken haben. Sie k?nnen lernen, sie mit milder Neugierde oder Belustigung zu behandeln. Wenn dann noch mehr unangenehme Gedanken auftauchen, lernen Sie, sich nicht dagegen zu wehren, sondern sie einfach geschehen zu lassen und auf dieselbe Weise damit umzugehen. Solche Gedanken verblassen oft, wenn Sie nicht mehr versuchen, sie zu verdr?ngen.
Ver?nderung Ihrer Reaktion auf Ihre Gedanken
Sie lernen wahrzunehmen, wenn Sie beunruhigende ?Gedanken ¨¹ber Gedanken¡° haben, wie zum Beispiel ?Ich bin ein schlechter Mensch, weil ich so denke¡°. Sie k?nnen ein Tagebuch ¨¹ber diese nicht hilfreichen Denkweisen f¨¹hren und sie dann infrage stellen, indem Sie sich selbst fragen:
- Was spricht daf¨¹r und was dagegen, dass diese Idee wahr ist?
- Wie hilfreich ist dieser Gedanke? Auf welche andere Weise kann man das betrachten?
- Was ist der schlimmste/beste/realistischste Ausgang?
- Welchen Rat w¨¹rde ich einem Freund geben, der meine Probleme hat? Wenn ich ihnen einen anderen Rat geben w¨¹rde als mir selbst, warum?
Umgang mit Verantwortung und Schuldzuweisung
Sie nehmen es mit unrealistischen und selbstkritischen Gedanken auf. Dazu kann Folgendes geh?ren:
- Ihren Gedanken zu viel Bedeutung beimessen (sie sind ?nur¡° Gedanken),
- die Wahrscheinlichkeit, dass etwas Schlimmes passiert, ¨¹bersch?tzen,
- die Verantwortung f¨¹r schlimme Dinge ¨¹bernehmen, selbst wenn sie au?erhalb Ihrer Kontrolle liegen,
- versuchen, alle Risiken im Leben Ihrer Angeh?rigen auszur?umen.
?berpr¨¹fung nicht hilfreicher ?berzeugungen
Eine weit verbreitete Angst bei Zwangserkrankungen ist, dass ?es passieren wird, wenn man daran denkt¡°. Versuchen Sie, aus dem Fenster auf ein Geb?ude zu schauen und sich vorzustellen, dass es einst¨¹rzt. Machen Sie sich ein klares Bild. Was passiert? Eine weitere aufw¨¹hlende ?berzeugung ist, dass ?Gedanken zu haben genauso schlimm ist wie sie auszuf¨¹hren¡°. Stellen Sie sich vor, Ihr Nachbar ist krank und m¨¹sste einige Eink?ufe erledigen. Denken Sie einfach daran, es zu machen. Macht Sie das zu einem guten Menschen? Nicht wirklich. Um zu helfen, m¨¹ssen Sie die Handlung wirklich ²¹³Ü²õ´Ú¨¹³ó°ù±ð²Ô. Das Gleiche gilt f¨¹r ?schlechte¡° Gedanken. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass eine Person, die unter einer Zwangserkrankung leidet, diese zwanghaften Gedanken in der Regel nicht auslebt.
Ein Verhaltenstherapeut wird Ihnen helfen, zu entscheiden, welche Ihrer Vorstellungen Sie ?ndern wollen, und wird Sie dabei unterst¨¹tzen, neue Vorstellungen zu entwickeln, welche realistischer, ausgewogener und hilfreicher sind.
Die meisten Sitzungen mit einem Therapeuten finden in Ihrer ?rtlichen Hausarztpraxis, in einer Klinik oder manchmal auch in einem Krankenhaus statt. M?glicherweise k?nnen Sie eine telefonische KT in Anspruch nehmen oder bei sich zu Hause, wenn Sie Ihr Haus nicht verlassen k?nnen.
Behandlung mit Antidepressiva
SSRI-Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer) k?nnen helfen, Obsessionen und Zw?nge zu reduzieren, auch wenn Sie nicht depressiv sind. Beispiele sind Sertralin, Fluoxetin, Paroxetin, Escitalopram und Fluvoxamin.
Sie sind im Allgemeinen sicher, k?nnen aber in den ersten Tagen Nebenwirkungen wie Unruhe, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit oder ?belkeit verursachen. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer k?nnen bei mittelschwerer bis schwerer Zwangserkrankung allein oder zusammen mit kognitiver Verhaltenstherapie eingesetzt werden. H?here Dosierungen wirken bei Zwangserkrankungen oft besser.
Wenn die Behandlung mit einem Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer nach drei Monaten ¨¹berhaupt nicht geholfen hat, ist der n?chste Schritt der Wechsel zu einem anderen SSRI oder einem Medikament namens Clomipramin. Es ist am besten, die Medikation mindestens 12 Monate lang fortzusetzen, wenn sie hilft. Diese Medikamente machen nicht s¨¹chtig, sollten aber langsam ¨¹ber mehrere Wochen verringert werden, bevor sie abgesetzt werden.
Wirksamkeit
Ungef?hr 6 von 10 Menschen bemerken eine Verbesserung durch Medikamente. Durchschnittlich reduzieren sich Ihre Symptome um ein Drittel. Medikamente gegen Zwangsneurosen helfen, das Wiederauftreten der Zwangserkrankungen zu verhindern, solange sie eingenommen werden, selbst nach mehreren Jahren. Allerdings treten bei etwa 1 von 3 Personen, die die Medikamente absetzen, in den Monaten nach dem Absetzen wieder Symptome auf. Dies ist sehr viel unwahrscheinlicher, wenn das Medikament mit einer kognitiven Verhaltenstherapie kombiniert wird.
Welcher Ansatz ist der beste f¨¹r mich ¨C Medikamente oder Gespr?chstherapie?
Die Therapie mit Exposition und Reaktionspr?vention (ERP) kann ohne professionelle Hilfe (in leichteren F?llen) ausprobiert werden, ist wirksam und hat keine Nebenwirkungen, mit Ausnahme von Angstzust?nden. Auf der anderen Seite erfordert sie viel Motivation und harte Arbeit, und sie ist f¨¹r eine kurze Zeit mit zus?tzlichen Angstzust?nden verbunden.
Wahrscheinlich sind die kognitive Verhaltenstherapie und die Behandlung mit Medikamenten gleicherma?en wirksam. Wenn Sie nur eine leichte Zwangserkrankung haben, kann eine KVT f¨¹r sich allein wirksam sein.
Wenn Sie eine mittelschwere Zwangserkrankung haben, k?nnen Sie sich zun?chst entweder f¨¹r eine kognitive Verhaltenstherapie (bis zu 10 Stunden Behandlung durch einen Therapeuten) oder f¨¹r eine medikament?se Behandlung (12 Wochen lang) entscheiden. Wenn es Ihnen nicht besser geht, sollten Sie beide Behandlungen ausprobieren. In manchen Teilen des Landes kann die Warteliste f¨¹r einen Termin bei einem Spezialisten mehrere Monate betragen.
Wenn Ihre Zwangserkrankung schwerwiegend ist, ist es wahrscheinlich am besten, wenn Sie von Anfang an Medikamente und kognitive Verhaltenstherapie zusammen ausprobieren. Medikamente allein sind eine M?glichkeit, wenn Ihre Zwangserkrankung mehr als nur leicht ausgepr?gt ist und Sie das Gef¨¹hl haben, dass Sie die Angstzust?nde durch Therapie mit Exposition und Reaktionspr?vention und Ihrer Zwangserkrankung nicht bew?ltigen k?nnen. Sie hilft etwa 6 von 10 Personen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Zwangserkrankung in der Zukunft zur¨¹ckkehrt, ist gr??er ¨C etwa 1 von 3 im Vergleich zu 1 von 5 bei Expositionsbehandlungen (ERP). Sie m¨¹ssen das Medikament etwa ein Jahr lang einnehmen und es ist in der Regel nicht die erste Wahl, wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Es lohnt sich, diese Optionen mit Ihrem Arzt zu besprechen, der Ihnen alle weiteren Informationen geben kann, die Sie ben?tigen. M?glicherweise m?chten Sie auch Freunde oder Familienmitglieder Ihres Vertrauens fragen.
Was ist, wenn die Behandlung nicht hilft?
Ihr Arzt kann Sie an ein spezialisiertes Team ¨¹berweisen, zu dem Psychiater, Psychologen, Pflegekr?fte, Sozialarbeiter und Besch?ftigungstherapeuten geh?ren k?nnen. M?glicherweise schlagen diese Folgendes vor:
- Erg?nzung der Expositionsbehandlung oder der medikament?sen Behandlung durch eine zus?tzliche kognitive Therapie.
- Die gleichzeitige Einnahme von zwei Arzneimitteln gegen Zwangsneurosen, wie etwa Clomipramin plus Citalopram.
- Zugabe von antipsychotischen Medikamenten wie Aripiprazol oder Risperidon.
- Die Behandlung anderer Erkrankungen (etwa 1 von 3 Menschen mit einer Zwangserkrankung hat auch Angstzust?nde, Depressionen oder ein Problem mit Missbrauch von Alkohol oder Substanzen).
- Zusammenarbeit mit Ihrer Familie und Ihren Betreuern, um Sie zu unterst¨¹tzen und zu beraten.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, allein zu leben, k?nnen sie Ihnen m?glicherweise auch vorschlagen, eine geeignete Unterkunft mit Menschen zu finden, die Ihnen helfen k?nnen, unabh?ngiger zu werden.
Mit einer Behandlung sind die Aussichten f¨¹r die meisten Menschen, die unter einer Zwangserkrankung leiden, gut. Wenn Sie jedoch unter einer sehr schweren Zwangserkrankung leiden, die sich nicht verbessert hat, k?nnen folgende Ma?nahmen helfen:
- Eine intensivere, t?gliche psychologische Therapie (kognitive Verhaltenstherapie und EPR), bei der Sie w?hrend der Behandlung im Krankenhaus sind.
- Ein neuer Ansatz, der derzeit erforscht wird, ist die Tiefenhirnstimulation, bei der elektrische Impulse zur Linderung der Symptome eingesetzt werden.
- Eine Behandlung, die nur selten vorgeschlagen wird, wenn nichts anderes geholfen hat, ist eine Hirnoperation, im Bereich der sogenannten ?ablative Neurochirurgie¡°. Dies ist wirklich der letzte Ausweg, da schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten k?nnen.
Muss ich zur Behandlung ins Krankenhaus gehen?
Den meisten Menschen geht es besser, wenn sie eine Arztpraxis aufsuchen oder eine Klinik, die an ein Krankenhaus angeschlossen sein kann. Die Einweisung in eine Einrichtung f¨¹r psychische Gesundheit wird nur dann vorgeschlagen, wenn:
- Ihre Symptome sehr schwerwiegend sind, Sie sich nicht richtig um sich selbst k¨¹mmern k?nnen oder Sie Suizidgedanken haben,
- Sie andere ernsthafte psychische Gesundheitsprobleme haben, wie etwa eine Essst?rung, Schizophrenie, Psychose oder eine schwere Depression,
- Ihre Zwangserkrankung Sie daran hindert, sich in einer Klinik behandeln zu lassen.
Welche Behandlungen sind bei Zwangserkrankungen nicht wirksam?
Einige dieser Ans?tze funktionieren m?glicherweise bei anderen Erkrankungen ¨C allerdings gibt es keine ¨¹berzeugenden Beweise Ihre Wirksamkeit bei Zwangserkrankungen:
- Erg?nzende oder alternative Therapien wie Hypnose, Hom?opathie, Akupunktur und pflanzliche Heilmittel ¨C auch wenn sie verlockend klingen.
- Andere Arten von antidepressiver Medikamente, es sei denn, Sie leiden sowohl an Depressionen als auch an einer Zwangserkrankung.
- Schlaftabletten und Beruhigungsmittel (Zopiclon, Diazepam und andere Benzodiazepine) f¨¹r eine Dauer von mehr als zwei Wochen. Diese Medikamente k?nnen abh?ngig machen.
- Paar- oder Ehetherapie, es sei denn, es gibt neben der Zwangserkrankung noch andere Probleme in der Beziehung. F¨¹r Partner und Familie ist es hilfreich, mehr ¨¹ber Zwangserkrankungen zu erfahren und herauszufinden, wie sie helfen k?nnen.
- Beratung und psychoanalytische Psychotherapie. Die zuvor beschriebenen spezifischeren Behandlungen scheinen bei den Symptomen von Zwangserkrankungen viel besser zu wirken. Allerdings finden es manche Menschen die unter Zwangserkrankungen leiden hilfreich, ¨¹ber ihre Kindheit und fr¨¹here Erfahrungen zu sprechen.
Was ist, wenn die Wartezeit bis zum Beginn der kognitiven Verhaltenstherapie lang ist?
Ihr Hausarzt kann Sie m?glicherweise an einen lokalen Dienst namens ?Verbesserung des Zuganges zu psychologischen Therapien¡° oder an ein Spezialistenteam f¨¹r psychische Gesundheit verweisen.
Gegenw?rtig gibt es im NHS einen Mangel an Fachleuten, die in kognitiver Verhaltenstherapie ausgebildet sind. In einigen Gebieten m¨¹ssen Sie m?glicherweise mehrere Monate warten, bis Sie mit der Behandlung beginnen k?nnen. Qualifizierte Therapeuten sind h?ufig bei der registriert.
Wenn die im Abschnitt ?Wie kann ich mir selbst helfen?¡° beschriebenen Ma?nahmen nicht helfen, k?nnen Sie Ihren Hausarzt fragen, ob Sie in der Zwischenzeit ein SSRI-Medikament einnehmen k?nnen.
Welche Hilfe k?nnen meine Familie und Freunde leisten?
Hier sind einige M?glichkeiten, wie Familie und Freunde Hilfe und Unterst¨¹tzung anbieten k?nnen.
- Das Verhalten einer Person, die unter einer Zwangserkrankung leidet, kann ziemlich frustrierend sein. Versuchen Sie sich bewusst zu machen, dass er oder sie sich nicht absichtlich schwierig oder seltsam verh?lt ¨C er oder sie tut sein Bestes.
- Es dauert m?glicherweise eine Weile, bis eine Person akzeptiert, dass sie Hilfe braucht. Ermutigen Sie Betroffene, ¨¹ber Zwangserkrankungen zu lesen und mit einem Spezialisten dar¨¹ber zu sprechen.
- Informieren Sie sich ¨¹ber Zwangserkrankungen.
- M?glicherweise k?nnen Sie die Expositionstherapie unterst¨¹tzen, indem Sie anders auf die Zw?nge Ihres Angeh?rigen reagieren:
- Ermutigen Sie Ihren Angeh?rigen, ?ngstliche Situationen zu meistern.
- Sagen Sie ?Nein¡° zur Beteiligung an Ritualen oder zu Kontrollen.
- Versichern Sie Ihrem Angeh?rigen nicht, dass alles in Ordnung ist.
- Machen Sie sich keine Sorgen, dass jemand, der eine obsessive Angst hat, gewaltt?tig zu werden, diese auch tats?chlich ausleben wird. Dies geschieht nicht.
- Am besten ist es, wenn man nicht versucht, jemanden physisch an der Durchf¨¹hrung eines Rituals zu hindern.
- Fragen Sie, ob Sie die Person zu ihrem Hausarzt, Psychiater oder einer anderen Fachkraft begleiten k?nnen.
Welche weiteren Unterst¨¹tzungsm?glichkeiten und Ressourcen sind verf¨¹gbar?
Selbsthilfegruppen
Eine Wohlt?tigkeitsorganisation f¨¹r Menschen, die unter Zwangserkrankungen, einer k?rperdysmorphen St?rung, Dermatillomanie und Trichotillomanie leiden.
Hilfs- und Informationsdienst: 0845 390 6232
E-Mail: support@ocdaction.org.uk.
Nationale Selbsthilfegruppe f¨¹r Kinder und Erwachsene, die unter Zwangserkrankungen leiden.
Beratungsdienst: 0845 120 3778
E-Mail: support@ocduk.org.
Eine Organisation f¨¹r Menschen, die unter Angstzust?nden wie Panik, Phobien, Zwangserkrankungen und ?hnlichen Erkrankungen leiden. Bietet Unterst¨¹tzung f¨¹r Betroffene, ihre Familien und Betreuer. Live-Chat, E-Mail, Selbsthilfeb¨¹cher, CDs, DVDs und Ressourcen.
Telefonberatung: 0844 775774
E-Mail: support@anxietyuk.org.uk.
Weitere Informationen
Informationen des National Health Service (NHS) zu Erkrankungen, Behandlungen, lokalen Diensten und gesunder Lebensweise.
Das wichtigste Gremium f¨¹r die verschiedenen Gruppen von Fachleuten, die kognitive Verhaltenstherapien innerhalb und au?erhalb des NHS anbieten. Die Organisation sorgt f¨¹r die Einhaltung von Standards f¨¹r bew?hrte Praktiken, stellt Informationen und Brosch¨¹ren zur Verf¨¹gung und f¨¹hrt ein Verzeichnis der Mitglieder, die f¨¹r Behandlungen au?erhalb des Gesundheitswesens kontaktiert werden k?nnen. Tel.: 0161 054 304; E-Mail: babcp@babcp.com.
Computergest¨¹tzte kognitive Verhaltenstherapie
Informationen ¨¹ber Computer-Selbsthilfepakete gegen Angstzust?nde, Depressionen, Phobien, Panik und Zwangserkrankungen finden Sie in unserer Brosch¨¹re ¨¹ber kognitive Verhaltenstherapie oder unter den folgenden Links:
Weitere Literatur
Dieses Programm hilft Ihnen, Ihr Wohlbefinden mithilfe von Selbsthilfelekt¨¹re zu f?rdern. Die µþ¨¹³¦³ó±ð°ùliste wird von Menschen, die mit den behandelten Krankheiten leben, und von Fachkr?ften im Gesundheitswesen, einschlie?lich des ÍøÆØºÚÁÏ, bef¨¹rwortet. Das Programm wird von vielen ?ffentlichen Bibliotheken unterst¨¹tzt.
Informationen f¨¹r Menschen, die an Zwangserkrankungen oder k?rperdysmorphen St?rungen leiden, f¨¹r ihre Familien und Betreuer sowie f¨¹r die ?ffentlichkeit.
µþ¨¹³¦³ó±ð°ù
Break Free from OCD: Overcoming Obsessive Compulsive Disorder with CBT von Fiona Challacombe, Victoria Bream Oldfield und Paul Salkovskis, Vermillion.
Understanding Obsessions & Compulsions: A self-help manual von Frank Tallis, Sheldon Press.
Overcoming Obsessive-Compulsive Disorder: a self-help book using cognitive-behavioural techniques von David Veale und Robert Willson, Constable and Robinson.
Impressum
Produziert durch die Redaktion des RCPsych Public Engagement Board
Begutachtung durch Experten: Dr. Paul Blenkiron
Herausgeber der Reihe: Dr. Phil Timms
Leiter der Reihe: Thomas Kennedy
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This translation was produced by CLEAR Global (Oct 2024)